Bernhard Setzwein

Bernhard Setzwein, geboren am 29. 4. 1960 in München, wuchs zunächst in Bad Dürkheim und Köln, dann wieder in München auf. Abitur 1979. Zivildienst in den Oberland-Werkstätten für geistig und körperlich Behinderte in Gaißach bei Bad Tölz. Von 1981 bis 1986 Studium der Germanistik und Volkskunde an der Universität München. Seit 1981 Mitglied des Verbandes deutscher Schriftsteller (VS). Nach 1983 Mitinhaber und -geschäftsführer des Friedl-Brehm-Verlags, ab 1986 freier Schriftsteller. Lebt seit 1990 in Waldmünchen/Oberpfalz. 2004 Poetik-Professur an der Universität Bamberg.

*  29. April 1960

von Heinz Puknus

Essay

Die erste Buchveröffentlichung Bernhard Setzweins – „vareck“, ein schmales Bändchen mit Gedichten, Prosa, Szenen – erschien 1978 beim Feldafinger Friedl-Brehm-Verlag, der sich pionierhaft um eine neue bayerische Literatur fern der herkömmlichen Folklore bemühte. Die noch vom Schüler verfassten Texte handeln von Vereinsamung und Angst in einer fremden, kalten Welt – im Blick nicht nur auf das eigene Ich, sondern auch auf ‚Randfiguren‘, Isolierte, Benachteiligte der Gesellschaft. Mit dem ambivalenten Verhältnis des Sohnes zum Vater ist ein Zentralthema der damals jungen Generation angesprochen.

In den zwei Jahre darauf publizierten „Haß- und Liebesgedichten“ „Hobdz mi gern“ wird das Bild eines Landes im ‚Winter‘ erkennbar, im frostigen, auf Restauration gestimmten Klima der Bundesrepublik um 1980. Der Hass ...